Freiwillige Feuerwehr
Markt Mering
retten · löschen · bergen · schützen
seit 1869
Wappen der Feuerwehr Mering

Chronik

Das Feuerlöschwesen war in alter Zeit kaum organisiert. Meist waren die Bürger hilflos der Gewalt des Feuers ausgeliefert. Man sorgte sich zwar überall um Wasserstellen, Wassergefäße und geeignete Werkzeuge, konnte damit allein die Brände aber kaum erfolgreich bekämpfen. Üblich war vor allem, dass ein Löscheimer in einer Kette von Leuten von Hand zu Hand bis zum Brandherd gereicht wurde. Hilfe leisteten meist nur die Nachbarn oder bei größeren Bränden die Bewohner benachbarter Orte. Wurde der Brandherd nicht frühzeitig entdeckt, so blieben alle Bemühungen meist ohne Löscherfolg.


Aus diesem Grunde bildete sich am 6. Juni 1869 im Rahmen einer Versammlung in der Meringer Schlossschänke aus einigen Mitgliedern des Arbeitervereins Mering, in Verbindung mit weiteren Einwohnern der Gemeinde ein Verein unter dem Namen "Freiwillige Feuerwehr Mering". Der Verein macht es sich zur Aufgabe, den Feuerschutz der Gemeinde in einer organisierten und geordneten Form zu übernehmen. Die Meringer Feuerwehr hatte damals bereits die stattliche Zahl von 66 aktiven und etlichen fördernden Mitgliedern. An Gerät stand damals nur eine Handdruckspritze zur Verfügung. Bei Brandeinsätzen musste das Löschwasser von Landwirten mit Odelfässern vom Bach zur Brandstelle gefahren werden. Um den Eifer der Wasserfahrer anzufeuern wurde sogar eine Belohnung von fünf Gulden für das erste Fass am Brandplatz ausgesetzt. Die erste Vereinsfahne der Wehr konnte am 30.07.1871 in der Pfarrkirche St. Michael geweiht werden. Diese Fahne ist auch heute noch im Besitz der Meringer Feuerwehr.


Im Jahr 1879 stiftete Freiherr Edmund von Boutteville der Wehr eine weitere Handdruckspritze. Auch diese Spritze ist noch heute intakt und im Besitz der Meringer Feuerwehr. Die Beschaffung einer Saug- und Druckspritze im Jahr 1885 war ein wesentlicher Fortschritt. Dieses Gerät war zur damaligen Zeit eine technische Attraktion. Man musste nun das Löschwasser nicht mehr in die Druckspritze einschütten, sondern konnte an einer Wasserstelle ansaugen. Für den Betrieb der Pumpe waren acht Mann notwendig, die aufgrund der anstrengenden Tätigkeit im Ernstfall mehrmals ausgewechselt werden mussten.

Eine fahrbare Feuerwehrleiter erhielt die Wehr im Jahr 1892.Diese Leiter wurde bis in das Jahr 1959 eingesetzt. Die zweite Meringer Feuerwehrfahne wurde im Jahr 1884 anlässlich des 25-jährigen Jubiläums feierlich geweiht. Auch diese Fahne ist jetzt noch im Besitz der Meringer Feuerwehr. Seit dem Jahr 1898 bis zum heutigen Tage besteht eine enge Freundschaft mit der Nachbarwehr Althegnenberg. Damals stand Mering bei der dortigen Fahnenweihe zum ersten Mal Pate.

Als großer Fortschritt für den Feuerschutz in Mering erwies sich die Inbetriebnahme der zentralen Wasserversorgung im Jahr 1912. Beim Brand des "Zehenstadels" am Meringer Schloss am 11.11.1912 konnten in Mering erstmals Hydranten genutzt werden. Während des ersten Weltkrieges von 1914 - 1918 mussten fast alle aktiven Mitglieder der Meringer Feuerwehr Kriegsdienst leisten. Die Chronik berichtet von 50 einberufenen Mitgliedern. 14 Feuerwehrkameraden mussten in diesem Krieg ihr Leben lassen. Ein großes Ereignis in der Vereinsgeschichte war die Weihe der dritten Vereinsfahne am 25.10.1925. Diese Fahne fand bis in das Jahr 1999 Verwendung. Der Beginn der Motorisierung der Meringer Feuerwehr fand im Jahr 1927 statt. Am 03.07.1927 wurde eine Magirus-Motorspritze in Betrieb genommen. Diese Spritze wurde bei Auswärtseinsätzen samt Mannschaft durch ein Lieferauto der Meringer Brauerei befördert.


Unter dem Regime des "Dritten Reiches" wurde das Feuerlöschwesen im Jahr 1936 neu organisiert. Die Feuerwehr wurde der Polizei als Hilfspolizeitrupp zugeteilt. Jegliche Vereinstätigkeit war untersagt. Die Posten von Vorstand, Kassier und Schriftführer entfielen. Die Beteiligung an kirchlichen Veranstaltungen war strengstens verboten. Auch die Vereinsfahnen mussten verborgen werden. Sie wurden im Altar der Pfarrkirche St. Michael bis zum Ende des NS-Regimes versteckt. Während des zweiten Weltkrieges musste eine große Anzahl von Feuerwehrmitgliedern zur Wehrmacht einrücken. 11 Feuerwehrmänner sind aus dem Krieg nicht mehr heimgekehrt. Die Lücken in den Reihen der aktiven Mannschaft wurden durch ältere Mitglieder, Pflichtfeuerwehrleute, Jugendliche und Mädchen geschlossen. Während der Kriegszeit erhielt die Meringer Wehr im Jahr 1943 einen Mannschaftswagen samt Tragkraftspritze. Im Jahr 1944 wurde der Mannschaftswagen durch das erste große Löschgruppenfahrzeug LF 15 ausgetauscht. Der "Gimpl", wie er unter den Feuerwehrleuten genannt wurde, war bis in das Jahr 1967 im Einsatz. Während der Kriegszeit hatte die Meringer Wehr nach Fliegerangriffen viele Einsätze in Augsburg und München zu leisten. Oft waren die Feuerwehrleute tagelang in den brennenden Großstädten im Einsatz.


Nach dem zweiten Weltkrieg wurden von der amerikanischen Besatzungsmacht sämtliche Organisationen aufgelöst und verboten. Aber bereits zwei Monate nach dem Erlass des Verbots bestimmte die Militärregierung den bisherigen Wehrführer Georg Sommerreißer zum Kommandanten der Wehr. Die erste Feuerwehrübung nach dem Krieg fand am Josefstag im Jahr 1946 statt. Die Feuerwehr Mering verfügte zu diesem Zeitpunkt über ein Löschgruppenfahrzeug LF 15, eine Motorspritze TS 8 mit Hänger, eine Lafettenmotorspritze, sowie eine fahrbare Feuerwehrleiter. Auch das Vereinsleben blühte nach dem Krieg langsam wieder auf. Im Jahr 1949 konnte das 80-jährige Gründungsjubiläum gefeiert werden. Ein weiteres großes Ereignis im Jahr 1949 war die Gründung einer eigenen Feuerwehrkappelle auf Initiative des damaligen Schriftführers Wolfgang Selder. Am 18.10.1952 ging ein langersehnter Wunsch der Wehr in Erfüllung. Man konnte ein neues Gerätehaus mit Fahrzeughalle, Schlauchtrockenturm und Unterrichtsraum an der Bachstraße beziehen. Groß gefeiert wurde das 90-jährige Jubiläum im Jahr 1959. Als Geburtstagsgeschenk erhielt die Wehr ein Löschgruppenfahrzeug LF 8 mit Tragkraftspritze, den legendären "Borgward". Dieses Fahrzeug ist auch heute noch im Besitz der Feuerwehr Mering und kann im Foyer des neuen Feuerwehrhauses besichtigt werden! Im Jahr 1964 erhielt die Feuerwehr ein modernes Tanklöschfahrzeug TLF 16/25. Außer dem 2500 Liter fassenden Tank war die Meringer Wehr erstmals im Besitz von drei umluftunabhängigen Atemschutzgeräten. Als Ersatz für das LF 15 wurde im Jahr 1967 ein neues LF 8 mit vier weiteren Atemschutzgeräten beschafft. Ein Höhepunkt in der bisherigen Vereinsgeschichte war das 100-jährige Jubiläum das von 18.06 -21.06.1969 dauerte. Zum 01.07.1972 wurde im Zuge der Eingemeindung die Freiwillige Feuerwehr Baierberg als Löschgruppe in die Meringer Feuerwehr eingegliedert. Sie ist seitdem fester Bestandteil der Meringer Wehr. Im Jahr 1979 wurde in Mering die stille Alarmierung über Funk eingeführt. Außerdem wurde mit Hilfe einer Spende der Sparkasse eine Rettungsschere und ein Spreizer beschafft.


Ein Anbau an das Feuerwehrgerätehaus konnte am 02.08.1981 feierlich eingeweiht werden. Gleichzeitig wurde auch eine gebrauchte Drehleiter DL 30, welche der Berufsfeuerwehr München abgekauft wurde, in Betrieb genommen.


Am 23.05.1985 konnte das alte LF 8, auch "Borgward" genannt, durch ein neues LF 16 ersetzt werden. Im Jahr 1988 folgte eine Ersatzbeschaffung für das alte Tanklöschfahrzeug. Im Jahr 1990 folgte die Beschaffung einer neuen DLK 23-12. Die feierliche Weihe fand am 21.04.1990 statt. Vom 10.06 - 12.06.1994 feierte die Wehr ihr 125-jähriges Bestehen. Höhepunkt waren eine Fahrzeug- und Geräteschau mit 34 alten und neuen Feuerwehrfahrzeugen aus nah und fern am 11.06.1994 sowie ein großer Festzug am 12.06.1994, an dem sich 101 Gruppen mit über 1.700 Teilnehmern beteiligten. Anlässlich der 100 Jahre bestehenden Patenschaft zwischen den Wehren Mering und Althegnenberg fand am 27.11.1998 in Althegnenberg ein kleiner Festakt statt. Die Feuerwehrkapelle konnte ihr 50-jähriges Gründungsjubiläum am 17.04.1999 begehen. Vom 21.05. - 25.05.1999 fand der bisher wohl längste Einsatz der Meringer Wehr statt. Nach einem Jahrhunderthochwasser trat die Paar in einer Breite von einem Kilometer aus den Ufern und überschwemmte Mering großflächig. Gleichzeitig stieg der Grundwasserpegel aufgrund des ebenfalls Hochwasser führenden Leches. Dadurch wurden zusätzlich unzählige Keller, speziell in Mering St. Afra, unter Wasser gesetzt. Die Feuerwehr war an diesen Tagen mit allen verfügbaren Aktiven pausenlos im Einsatz. Das 130-jährige Gründungsjubiläum fand vom 02.07. - 04.07.1999 in und an der ehemaligen Hochtenne an der Bouttevillestraße statt. Höhepunkt der Veranstaltung waren die Weihe einer neuen Vereinsfahne sowie des neuen Rüstwagen RW2. Nach dem verheerenden Hochwasser in den östlichen Bundesländern fuhren vom 19.08. - 23.08.2002 fünf Kameraden mit TLF und ÖSA zur Unterstützung der dort bereits tätigen Wehren aus dem Landkreis Aichach-Friedberg in den Landkreis Riesa-Großenhain.

Am 03.07.2004 folgte der Umzug in das neue Feuerwehrgerätehaus, welches schließlich am 01.08.2004 mit einer großen Festivität eingeweiht worden war. Im darauffolgenden Jahr konnte die Meringer Wehr am 06.03.2005 die Weihe ihres neuen Einsatzleitwagen ELW feiern, dieser wurde vollständig selbst finanziert. Die Löschgruppe Baierberg konnte am 10.06.2007 ein großartiges Ereignis feiern, die Einweihung ihres neuen Feuerwehrgerätehauses. Dieses wurde zu einem sehr großen Teil in Eigenleistung erstellt und hatte somit gerade mal eine Bauzeit von 9 Monaten. Im November 2007 musste sich die Wehr von den im Jahre 1969 in Dienst gestellten LF 8 trennen. Das 38 Jahre alte Fahrzeug wurde an einen Sammler im Bayrischen Wald verkauft. Als Ersatz dafür wurde am 17.02.2008 ein Gerätewagen Logistik 2 (GW-L2) in Dienst gestellt. Im Mai 2009 wurde ein Wandbild am Feuerwehrhaus angebracht. Wir haben ein modernes Motiv aus der Gegenwart ausgewählt, da sich der Heilige Florian bereits mehrmals im Feuerwehrhaus befindet. Am 06.05.2010 wurde das neue MZF eingeweiht. Der Ford Transit mit einem Aufbau von Aufbauhersteller Furtner und Ammer ersetzt das alte MZF und steht nun mit modernster Technik zur Verfügung. Kurze Zeit später musste die DL(K) 23-12, die erst 1990 angeschafft wurde, auf Grund von zu starken Verschleißerscheinungen gegen eine neue ausgetauscht werden. Die neue DLA(K) 23-12, MAN-Fahrgestell mit Metz-Aufbau, wurde am 16. September 2012 feierlich eingeweiht. Ein Jahr später gab es erneut Grund zur Freude für die Meringer Floriansjünger. Am 03. August 2013 konnte die Einweihung des neuen HLF 20-16 gefeiert werden. Auch hier wurde auf einem MAN-Fahrgestell aufgebaut. Dieses Mal von der Firma Rosenbauer in Linz. Das HLF 20-16 ersetzt das Tanklöschfahrzeug TLF 16-25 der Meringer Wehr.

Weitere Ersatzbeschaffungen schlossen die Modernisierung des Fuhrparks ab. So wurde 2015 ein Audi Q5 als neuer Einsatzleitwagen in Dienst gestellt. Im Jahr 2016 löste ein neues Löschgruppenfahrzeug LF 20 von Rosenbauer auf einem MAN-Fahrgestell ein in die Jahre gekommenes Löschgruppenfahrzeug LF 16 ab.


2019 feiert die Freiwillige Feuerwehr Mering das 150-jährige Jubiläum. Seit 150 Jahren ist kein Tag vergangen, in dem nicht Frauen und Männer aus Mering bereitstanden, Mitmenschen in Not zu jeder Tages- und Nachtzeit zu Hilfe zu eilen.